Was ich von meinem schlimmsten Feind über Dankbarkeit lernte
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Jim Enderle |
TEDxBismarck
• August 2021
Beim Einsatz als Marinesanitäter im Irak entdeckte ich, dass ein inhaftierter al-Qaida-Kämpfer irgendwie an einen Briefumschlag mit dem Absender meiner Familie geraten war. Im Chaos eines Raketen- und Mörserangriffs ging ich in sein Lager, um ihn zur Rede zu stellen, fand ihn aber sterbend vor. Wir standen nah genug zusammen, um einander atmen zu hören, und unser Gesichtsausdruck wurde weich, bevor er starb. Später fragte ich meinen Dolmetscher, ob ich mehr über den Kämpfer erfahren könnte, und er gab mir übersetzte Briefe von und an seine Angehörigen. Nach einer schwierigen Heimkehr, da der Einsatz die Trennung von meiner Familie und andere Probleme bewirkt hatte, las ich die Briefe in einem verzweifelten Versuch, mein Leben wieder ins Lot zu bringen. Wenn mir ein Weg zu einem besseren Leben gewiesen und Versöhnung garantiert würde, würde ich diesen Weg wählen, wenn er von meinem schlimmsten Feind käme?